Bewegung bei Allergien: Wie du dein Immunsystem natürlich stärkst

Bewegung bei Allergien spielt eine größere Rolle, als viele denken – denn körperliche Aktivität kann helfen, das überreizte Immunsystem zu beruhigen und allergische Reaktionen langfristig zu lindern. Was häufig übersehen wird: Allergien sind oft kein reines Umweltproblem, sondern ein Zeichen innerer Dysbalance.

Unser Immunsystem reagiert über – weil es durch Stress, Umweltbelastungen, Fehlernährung und Bewegungsmangel aus seinem natürlichen Gleichgewicht geraten ist. Eine ganzheitliche Sichtweise zeigt: Bewegung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um diese Balance wiederherzustellen. Allerdings nur, wenn sie richtig dosiert, funktionell und natürlich ist.

Hier lauern viele Fallen – denn weder „Ich bewege mich doch genug“ noch exzessiver Sport bringen die ersehnte Linderung. Ganz im Gegenteil: Beides kann Allergien sogar verstärken, wenn das natürliche Maß fehlt.



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Hördauer: 10:33 Minuten.


Warum Bewegung bei Allergien so entscheidend ist

Christoph Henninger bringt es auf den Punkt:
Bewegung ist notwendige Körperpflege – wichtiger noch als tägliches Duschen.

Und tatsächlich: Bewegungsmangel ist heute einer der größten Krankheitsfaktoren – sogar gravierender als Alkohol- oder Nikotinkonsum. Wissenschaftler sprechen inzwischen offen von „Sitzkrankheiten“.

Richtig verstandenes Training hilft bei Allergien auf mehreren Ebenen:

  • Lymphsystem aktivieren: Schadstoffe und Entzündungszellen werden besser abtransportiert.
  • Stresshormone abbauen: Cortisol wird reduziert, was die Allergiebereitschaft senkt.
  • Immunsystem regulieren: Moderate körperliche Belastung stärkt die körpereigene Abwehr und bremst überschießende Immunreaktionen.
  • Säure-Basen-Haushalt unterstützen: Ein dosiertes Training kann zur Entsäuerung des Körpers beitragen – eine entscheidende Voraussetzung für Allergieprävention.
    Doch Vorsicht: Übermäßiger, intensiver Sport kann das Gegenteil bewirken und den Körper zusätzlich übersäuern – mit negativen Folgen für Immunsystem, Muskeln und Regeneration.

Darüber hinaus produziert unsere Muskulatur bei Bewegung sogenannte Myokine – gesundheitsfördernde Botenstoffe, die wie körpereigene Medikamente wirken. Sie beeinflussen entzündliche Prozesse positiv, fördern die Kommunikation zwischen Organen und können das Immunsystem regulieren. Einige Myokine zeigen sogar direkte allergiedämpfende Eigenschaften – ein faszinierender Hinweis auf das Heilsystem, das in unseren Muskeln schlummert.

Bewegung wirkt sich aber nicht nur auf das Immunsystem aus, sondern unterstützt auch die Funktion lebenswichtiger Organe. So wird z. B. die Darmperistaltik angeregt, was die Verdauung verbessert und Entzündungen im Verdauungstrakt entgegenwirkt – ein oft unterschätzter Zusammenhang bei Allergien. Auch Herz und Lunge profitieren durch mehr Sauerstoffaufnahme, stärkere Durchblutung und gesenkte Belastungsparameter im Alltag.

Warum „Ich bewege mich genug“ nicht reicht

„Ich gehe doch jeden Tag spazieren“ oder „Ich nehme die Treppe statt des Aufzugs“ – solche Aussagen hört man oft. Doch sie reichen bei weitem nicht aus, um die heutigen Belastungen zu kompensieren.

Christoph Henninger formuliert es treffend:

„Einseitige, zu leichte Alltagsbewegung kompensiert keinen Bewegungsmangel, sondern kann ihn sogar kaschieren.“

Entscheidend ist die Qualität der Bewegung:

  • Ganzkörperlich statt isoliert
  • Funktionell statt leistungsorientiert
  • Regenerativ statt belastend

Nur so kann Bewegung ihre gesundheitsfördernde Wirkung bei Allergien wirklich entfalten.
Unser Körper braucht Reize, die ihn fordern, aber nicht überfordern – Reize, die natürliche Bewegungsmuster wiederbeleben, wie Hocken, Strecken, Krabbeln, Tragen und Balancieren.

Für Kleinkinder ist das ganz selbstverständlich – sie bewegen sich spielerisch, vielfältig und intuitiv funktionell. Wir verlieren diese Bewegungsfreude mit der Zeit, werden steifer, bequemer und unbeweglicher – obwohl unser Körper genau danach verlangt. Wer sich nicht sicher ist: Einfach mal Kinder beobachten – sie zeigen uns, wie natürliches Bewegen wirklich aussieht.

Und hier kommt ein Vergleich, der hängen bleibt:
Würdest du einen großen Hund den ganzen Tag in der Wohnung einsperren und ihm nur zwei Minuten Auslauf geben? Wahrscheinlich nicht – je größer der Hund, desto mehr Bewegung braucht er.

Aber wie sieht es mit dir selbst aus? Wie lang nimmst du dich selbst täglich an die Leine – und wie viel Auslauf gönnst du deinem Körper wirklich?
Provokant gefragt: Willst du deinem Körper das antun, was du nicht mal deinem Haustier zumuten würdest?

Mehr Körperfülle? Dann braucht es mehr Bewegung, nicht weniger!

Sport ist Mord – wenn er falsch verstanden wird

Zu intensives, einseitiges oder wettkampforientiertes Training kann den Körper enorm stressen. Dauerlauf, HIIT, Triathlon, exzessives Fitness-Training – all das erhöht die Produktion von freien Radikalen und fördert Mikroentzündungen.

Das Ergebnis:

  • Erhöhte Stressbelastung
  • Schwächung des Immunsystems
  • Verstärkte allergische Reaktionen

Wie sagte es Christoph Henninger so passend:

„Nicht der Sport an sich ist Mord – sondern das falsche Maß, der falsche Fokus und der falsche Anspruch.“

Ein überforderter Körper signalisiert diese Belastung oft durch vermehrte Infektanfälligkeit, chronische Müdigkeit oder eben auch eine verstärkte Allergiebereitschaft.
Wichtig ist es, in die Selbstwahrnehmung zu kommen: Tut mir meine Bewegung wirklich gut oder raubt sie mir Energie?

Die Lösung: Funktionelles, ganzheitliches Training

Doch was genau bedeutet eigentlich „funktionell bewegen“?

Funktionelles Training heißt: deinen ganzen Körper in natürlichen, aufeinander abgestimmten Bewegungsmustern zu schulen – kräftigend, mobilisierend und ausgleichend. Es geht dabei nicht um Leistung, sondern um das Wiederherstellen einer gesunden Körperstatik – also der optimalen Ausrichtung deines Skeletts durch funktionierende Muskulatur.

Denn was vielen nicht bewusst ist:
Muskuläre Dysbalancen – verursacht durch langes Sitzen, einseitige Belastungen, Schonhaltungen oder Bewegungsmangel – führen zu dauerhaften Fehlstellungen im Körper. Diese beeinträchtigen nicht nur deine Beweglichkeit, sondern auch deinen Lymphfluss, deine Atmung, deinen Stoffwechsel und deine Nervenfunktion.
Ohne stabile Körpermitte, kräftige Haltungsmuskulatur und freie Gelenke kann auch keine Sportart – und nicht einmal der Alltag – dauerhaft gesund gemeistert werden.

Genau hier setzt funktionelles Training an: Es schafft die Grundlage, auf der du dich überhaupt erst wieder richtig bewegen kannst – schmerzfrei, aufgerichtet, leistungsfähig.

Eine bewährte Basis dafür ist das Ganzkörper-Jogging mit 36 funktionellen Übungen nach Christoph Henninger. Dieses Training vereint:

  • Herz-Kreislauf-Aktivierung, um deinen Stoffwechsel in Schwung zu bringen – ideal auch zur Gewichtsreduktion
  • Kräftigung mit dem eigenen Körpergewicht oder einfachen Geräten, um Haltemuskeln zu stärken und Rückenschmerzen vorzubeugen
  • Gymnastisch-mobilisierende Abläufe, die Gelenke entlasten, Verspannungen lösen und dich wieder geschmeidiger machen

Alle Übungen sind so abgestimmt, dass sie deine Körperstatik verbessern, muskuläre Ungleichgewichte ausgleichen und dich wieder in deine natürliche Mitte bringen – statt dich weiter zu belasten.

Das Ziel: Ein Körper, der dich trägt – stabil, aufrecht, schmerzfrei.

Und das macht sich überall bemerkbar:

  • beim schmerzfreien Spielen mit deinen Kindern oder Enkelkindern, ohne dich danach tagelang zu erholen
  • beim Sitzen am Schreibtisch, ohne Verspannungen im Nacken oder Brennen im unteren Rücken
  • beim Treppensteigen oder Einkaufen, ohne außer Atem zu geraten oder Knieprobleme zu spüren
  • beim Abnehmen, weil du deinen Stoffwechsel aktivierst, deine Haltung aufrichtest und dich wieder gerne bewegst
  • beim Schlafen, weil dein Körper abends nicht mehr schmerzt, sondern regenerieren kann
  • und vor allem: in deinem Selbstgefühl, weil du dich wieder kraftvoll, beweglich und lebendig erlebst

Funktionelles Training bedeutet: zurück in die Selbstwirksamkeit – mit einem Körper, der wieder mit dir arbeitet, statt gegen dich.

Warum die richtige Dosis entscheidend ist

Weder Extremsport noch Schonung helfen bei Allergien.
Es geht um die richtige Dosis, angepasst an Energielevel, Regenerationsfähigkeit und Alltag.

Ein Beispiel aus dem Alltag:

  • 15–30 Minuten gezieltes funktionelles Training täglich wirken besser als 2 Stunden Jogging am Wochenende.
  • Bewegungseinheiten im natürlichen Rhythmus entspannen das Nervensystem und fördern die Heilung.

Henninger betont:

„Training ist dann heilend, wenn es gezielt, funktionell und dosiert ist – nicht wenn es erschöpft oder überfordert.“

Wichtig ist auch, Bewegung nicht als Pflicht oder „noch eine Aufgabe“ zu sehen, sondern als tägliches Ritual zur Förderung deiner Gesundheit und Lebensfreude.

Bewegung allein reicht nicht: Ernährung und Entspannung als Schlüssel

Bewegung bildet das starke Fundament, doch erst im Zusammenspiel mit Ernährung & Entspannung entfaltet sich ihr volles Potenzial.

Ein ganzheitlich gesunder Körper braucht mehr als Aktivität – er braucht Balance, Regeneration und die richtige Nahrung.

Erst alle drei Säulen zusammen bringen dich nachhaltig in deine Kraft.

Die drei Säulen für eine erfolgreiche Allergielinderung:

  1. 1
    Funktionelle Bewegung – tägliche Mobilisation und Kräftigung (wie in diesem Beitrag beschrieben)
  2. 2
    Zellulär sättigende Ernährung – Erfahre im ergänzenden Beitrag, welche Nahrungsmittel deinem Immunsystem täglich schaden – obwohl sie als gesund gelten – und wie du mit artgerechter Ernährung Allergien regulierst, deinen Darm stärkst und dich wieder klarer, vitaler und freier fühlst. >> Hier klicken lesen & hören
  3. 3
    Entspannung & Stressbewältigung – Erfahre im ergänzenden Beitrag, wie du ohne zusätzliche Zeit mit einfachen Übungen entspannter und gelassener durch deinen Alltag gehst. >> Hier klicken lesen & hören

Fazit: Bewegung heilt Allergien – wenn du natürlich trainierst

Bewegung kann ein mächtiger Schlüssel zur Allergiefreiheit sein – aber nur, wenn sie funktionell, natürlich und richtig dosiert ist.
Zwischen dem Irrglauben „Sport ist Mord“ und der Illusion „Ich bewege mich genug“ liegt das gesunde Mittelmaß.
Wähle Bewegung als Medizin – achtsam, bewusst und in Einklang mit deiner Natur.

Wenn du den ganzheitlichen Zusammenhang tiefer verstehen willst, findest du in unserem Überblicksartikel: „Warum Allergien kein Zufall sind“ die grundlegenden Ursachen und Prinzipien – und erfährst, wie Ernährung, Bewegung & Entspannung zusammenspielen.


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